Ernesto Bruzon: Ein Künstler auf der Reise durch Kulturen und Zeiten

Künstlerischer Werdegang

Ernesto Bruzon Castillo - so sein vollständiger bürgerlicher Name - geboren am 31. Januar 1971 in Havanna, Kuba, ist ein Künstler von bemerkenswertem Talent und unverkennbarem Stil. Sein künstlerischer Weg begann in jungen Jahren, als er sich der Welt des Zeichnens und Malens verschrieb und schon früh das Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten zeigte. Dieser frühe künstlerische Ausdruck führte ihn schließlich zur Arbeit als Autodidakt in der Theater- und Szenografiebranche Havannas, einer Schule des Lebens, die als Grundlage für seine späteren kreativen Unternehmungen dienen sollte.

In seiner Jugend fand Bruzon eine inspirierende und herausfordernde Umgebung in der Welt der Theaterkunst. Hier konnte er seine Fertigkeiten schärfen und seine Vorstellungskraft entfalten, während er sich mit den grundlegenden Elementen der visuellen Harmonie, Dekoration und Beleuchtung auseinandersetzte. Diese Erfahrungen erwiesen sich als äußerst nützlich bei der Schaffung seiner späteren Wandgemälde, die er in verschiedenen öffentlichen Räumen von Guanabo, einem Stadtteil in Havanna, anfertigte. Seine Wandmalereien fanden in der Stadt und darüber hinaus Anerkennung und wurden vom Schriftsteller Luis Garcia Peraza in seinem 2016 veröffentlichten Buch "Muralisten und Muralismus Kubas" ausführlich beschrieben.

Mit 33 Jahren begann er schließlich sein Studium an der Kunstakademie „San Alejandro“/Havanna, welches er 2008 mit hervorragenden Noten und der Anerkennung seiner Lehrer abschloss. Seitdem war er regelmäßig auf Ausstellungen in Kuba vertreten, so dass viele seiner Werke mittlerweile Teil von Privatsammlungen in Italien, Spanien, Deutschland, Amerika und Kuba sind.  

Ein neuer Anfang in Leipzig

Das Jahr 2021 markierte einen bedeutenden Wendepunkt in Ernesto Bruzons künstlerischer Laufbahn, als er den mutigen Schritt unternahm, nach Leipzig, Deutschland, zu ziehen. Der Ortswechsel auf den europäischen Kontinent hat eine tiefgreifende Erweiterung seines kreativen Schaffens herbeigeführt. Seine Werke begannen sich zu verändern, die Pinselstriche wurden kraftvoller und die Themen tiefergehender, insbesondere, da er nun keine besondere Vorsicht bei gesellschaftlichen oder gar politischen Themen mehr walten lassen musste. In einem Land wie Kuba kann Kritik, wenn überhaupt, nur zwischen den Zeilen geäußert werden – so ist beispielsweise bei vielen seiner Protagonistinnen in seinen Frauenporträts eine Träne zu sehen, die symbolisch für die Unterdrückung der Freiheit in dem sozialistisch geprägten Land steht.

In seinen Arbeiten, die seit seiner Übersiedlung entstehen, thematisiert er die Tugenden, aber auch die rasante Entwicklung einer turbulenten Welt und der davon geprägten Gesellschaft. Bruzon greift vermehrt auch ernsthafte, sozialkritische und politische Themen auf, lässt sei eine Synthese mit der Ästhetik seiner Malerei eingehen, so dass aktuelle Bilder nicht nur die Sinne erfreuen, sondern auch die Betrachtenden zum Nachdenken anregen.

Mit der Fähigkeit, aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse in künstlerische Ausdrucksformen zu übersetzen und dabei tiefgründige Botschaften zu vermitteln, hebt der er seine Arbeit auf ein bemerkenswertes Level, das eine vielversprechende Zukunft für seinen Status als Künstler verspricht.

Stil und Themen seiner Malerei

Die Kunst von Ernesto Bruzon Castillo ist ein spannendes Zusammenspiel von verschiedenen kulturellen Einflüssen und Themen. In seinen Werken verschmelzen die lebendigen Farben und Formen der afro-kubanischen Tradition mit zeitgenössischen Elementen auf faszinierende Weise. Diese einzigartige Symbiose von karibischer Tradition und Themen der Gegenwart zeugt von einer tiefen Verbundenheit mit der kubanischen Kultur und einem leidenschaftlichen Engagement für die moderne Kunst.

Viele Gemälde von Bruzon sind unverkennbar eine Huldigung an die Schönheit, die Musik und den Genuss. Seine Kunst erzählt von der Kultur seines Heimatlandes und von der Verschmelzung zweier Ethnien, der spanischen und afrikanischen, die die einzigartige Karibikkultur geprägt haben. In seinen zeitgenössischen Gemälden offenbart sich eine poetische Sprache, in der Symbole und Formen die Verbindung zu seinen afrikanischen Wurzeln und Kulturen verdeutlichen. Die Hauptfiguren in seinen Bildern sind oft Menschen mit dunkler oder schwarzer Hautfarbe, die die kulturelle Vielfalt und den Reichtum dieser Region repräsentieren.

Ein bemerkenswertes Merkmal seiner Werke ist die Verschmelzung von Lebensfreude und kultureller Identität. Kubas lebendige Farbpalette und die anmutigen Formen der Karibik finden in seinen Gemälden einen harmonischen Ausdruck. Diese kulturellen Einflüsse werden geschickt mit Elementen der Pop-Art vermischt, die an die Arbeit von Andy Warhol erinnern. Ernesto Bruzon malt nicht nur, er feiert das Leben, die Musik, die Gesellschaft und die Menschen.

Eintauchen in ein künstlerisches Universum voller Vielfalt

Der Wahlleipziger ist ein Künstler von erstaunlicher Vielseitigkeit. Er arbeitet virtuos mit zahlreichen Maltechniken – seine Kunst entsteht in Öl oder Acryl genauso wie mit Aquarell und Tusche. Auch das Zeichnen ist für ihn nicht nur eine Technik, sondern eine Leidenschaft, die er mit großer Hingabe ausübt. Gelegentlich verwendet er Collagen aus farbigem Karton, auf denen er mit Buntstiften und Kugelschreibern zeichnet, um seinen Werken zusätzliche Dimensionen zu verleihen.

Seine Gemälde sind weitaus mehr als nur eine farbenprächtige Quintessenz der Karibik: Beeinflusst und inspiriert durch den Jugendstil und den Expressionismus kreiert er in seinem Atelier unverwechselbare Werke der bildenden Kunst. Sie reflektieren jene typische Ästhetik und den Charme, die der Künstler und Mensch Ernesto Bruzon seit jeher kultiviert.

Auf diese Weise schlägt er Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Zeiten und lädt die Rezipienten seiner Kunstwerke ein, in die faszinierende Welt seiner kreativen Schöpfungen einzutauchen. Mit seinen eindrucksvollen Gemälden und vielfältigen Techniken verzaubert er die Welt und beweist, dass Kunst eine universelle Sprache ist, die Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbindet.

Vita

- geb. am 31.01.1971 in Havanna auf Kuba

- einige Jahre Bühnenmaler am Theater in Havanna

- Schaffung mehrerer monumentaler Wandbilder in Havanna

- 2008 Abschluss an der Kunstakademie „San Alejandro“/Havanna

- seit 2021 in Leipzig wohnhaft

- Veröffentlichung seiner Wandmalerei in ,,Muralismus und Muralisten Kubas“ / Ausgabe 2015, Luis Garcia Peraza  

 - Mitglied im Verband für Anerkannte Berufsmaler (BfC)

Ausstellungen (Auszug)

- 2023 Chosen Artists, NeueART Dresden/Argato

- 2016 große Einzelausstellung in der Galerie des Hotels Inglaterra/Havanna

- seit 2008: zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen in Havanna

- 2003 Wandgemälde, Hotel „Gran Via“

- 2003 Theaterszenografien für das Stück,,To Move „

- 2003 mehrere Wandbilder in Guanabo

- 2002 Performance Park Ausstellung

- 2001 ,,Ein Winter in Havanna‘‘, Havanna/Burg

- 2000 ,,Afrikanische Nymphen und Musen“, Avenidas Theater