Tatsächlich ist das hier vorgestellte Ölgemälde ein eher untypisches Bild des Künstlers, da es mit der Momentaufnahme einer scheinbar alltäglichen Familienszene nicht so recht in das Narrativ seiner üblichen Themen passt.
Was auf den ersten Blick ein sehr reales Abbild einer trivialen Situation zu sein scheint, ist tatsächlich eine Allegorie auf den stetigen Wandel, dem sowohl die Familie im Kleinen, als auch die Gesellschaft im Großen unterliegen. Cieślas Protagonistin ist eine eher auf sich bezogene Mutter, die mit einem dynamischen und fast schon surrealistisch wirkenden Chaos konfrontiert wird. Essen wird verschüttetet, Hände zeigen auf sie, und das alles in einem Durcheinander von Haushaltspflanzen und Küchengeräten. Räume und Bewegung scheinen sich im Vordergrund zu überschneiden und stehen im Kontrast zu der Szenerie, die sich im Hintergrund abspielt.

Die Kleidung der Frau ist eine Kombination aus traditioneller und moderne Kleidung, die für sich genommen fast schon die wichtigste Aussage des Ölgemäldes ausformuliert: die von permanenter Änderung gekennzeichnete kulturelle Prägung unserer Lebenswirklichkeit,

Auf der Terrasse im Hintergrund, den man durch das Fenster sieht, liegt eine Frau, über die sich eine weitere Person beugt - das dritte Kind als Symbol für den Kontrollverlust, dessen Eintritt ins Erwachsenenalter und damit einhergehend sein/ihr Verlassen des Hauses? Der Künstler lässt das offen und deutet an, dass diese Szene auch ein Fenster in die Vergangenheit sein könnte: der Blick auf eine verlorene Familienidylle, aufgegebene Träume - oder eine wichtige Begegnung, die den Grundstein für die Gegenwart legte.

Noch weiter im Hintergrund sehen wir eine (wiederum typische) Landschaft: Turbulent, unruhig und irgendwie nostalgisch sehen wir eine in mystisches Licht getauchte Natur, die sich geheimnisvoll und ursprünglich zeigt.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich auf dieses spannende und zugleich auf eigene Art sehr ästhetische Ölgemälde einzulassen, es zu erkunden und zu entschlüsseln!